10 Zitate im Bereich Soziale Arbeit und was sie für mich bedeuten

10 Zitate im Bereich Soziale Arbeit und was sie für mich bedeuten

von Jenny Neubacher
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Ich bin ein absoluter Zitate-Liebhaber und lese sie sehr gerne.

Geht es dir auch so? Falls ja, dann habe ich hier 10 Zitate aus dem Bereich der Sozialen Arbeit für dich und was sie für mich persönlich bedeuten. 

Also nicht lang schnacken und los geht's 🍀 


Zitat 1

"Probleme sind nicht das Problem. Das Fehlen von Fähigkeiten zur Bewältigung von Problemen ist das Problem." Virginia Satir

Was bedeutet das?

Das Stichwort ist Resilienz, Widerstandsfähigkeit oder auch Robustheit und die Förderung dessen.

Probleme sind im Laufe des Lebens immer mal wieder da, das ist nicht zu vermeiden. Und Menschen kommen im Laufe ihres Lebens immer wieder an Situationen, die problematisch sind oder erscheinen. 

Das Wichtige ist nicht dies zu vermeiden, sondern so viele Strategien und Selbstvertrauen zu haben, dass das Gefühl und die Emotion da ist, es schaffen zu können. 

Denn, wenn du mal ehrlich bist, wann empfindest du ein Problem als unüberwindbar?

Wenn du das Gefühl hast, du kannst das Problem nicht lösen oder?


Zitat 2

"Solange man selbst redet, erfährt man nichts." Marie von Ebner-Eschenbach

Was bedeutet das?

In der Sozialen Arbeit habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass viel geredet wird. Wie oft habe ich mich selber in Situationen wiedergefunden, in denen ich einen gefühlten Redeschwall von mir gegeben habe. Ich wollte erklären, ich wollte argumentieren, ich wollte Verständnis für das, was ich sage.

Aber sind wir mal ehrlich: 

Es ist schon was dran, dass wir nichts vom Gegenüber erfahren, wenn wir reden oder?

Für mich ist dieses Zitat eine wunderbare Inspiration.

Mehr erfahren zu wollen über Bedürfnisse, Gefühle und Emotionen, Erklärungen. Einfach einen Austausch, der nicht einseitig ist.

So entsteht Kommunikation.


Zitat 3

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll." Georg Christoph Lichtenberg

Was bedeutet das?

Veränderung. Menschen haben häufig erstmal Angst vor Veränderung. Es ist etwas neues und unbekanntes. 

Aus psychologischer Sicht ist es also völlig normal, dass außerhalb der Komfortzone nicht unbedingt auf pure Freude trifft, zumindest nicht im ersten Moment. 

Wir Menschen haben ein großes Sicherheitsbedürfnis. Dieses Bedürfnis steht auf Platz 1. Und Veränderungen können das Ganze unsicher machen oder zumindest das Gefühl auslösen, dass alles außerhalb des Bekannten unsicher ist. 

Es gibt typische Phasen, wie Veränderung abläuft (natürlich niemals zu vergessen die Individualität):

  1. Verneinung:
    Die Veränderung wird negiert, heruntergespielt und im schlimmsten Fall sogar ignoriert. Die Notwendigkeit der Veränderung wird nicht gesehen und wir versuchen so weiter zu machen, wie bisher.
  2. Widerstand: 
    Der Versuch Veränderungen aufzuhalten oder sogar rückgängig zu machen,
  3. Krise:
    Wenn verstanden wird, dass die Veränderung eingetreten und nicht umkehrbar ist, folgt oft eine Phase der Krise. Die Situation wird massiv angezweifelt.
  4. Erkundung:
    Wenn die Krise langsam abklingt wird versucht, die neue Situation mit all ihren Möglichkeiten zu erkunden. Die Situation bessert sich langsam.
  5. Akzeptanz:
    Schließlich folgt die Phase der Akzeptanz, in der die Veränderung akzeptiert und im besten Fall sogar positiv angenommen wird. 


Besonders ist der Sozialen Arbeit ist Veränderung Alltag. 

Das Zitat zeigt für mich sehr deutlich, dass Veränderungen notwendig sind. Wir dürfen altbekannte Methoden und Ansätze teilweise loslassen, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind.


Zitat 4

"Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka

Was bedeutet das? 

Dieses Zitat von Hauschka lässt sich für mich sehr gut auf die Schule anwenden. 

Nicht, dass ich sagen möchte, dass Lernende nicht denken müssen, aber ich glaub das muss ich nicht betonen oder? Naja, done! 😄 

Was es für mich aber aussagt ist, dass in der Schule sehr viel Wert auf Leistung und gewisse Fächer gelegt wird, es jedoch noch viele Lücken gibt. 

Was vor allem immer noch viel zu viel fehlt ist, meiner Meinung nach, Wissensvermittlung für das Leben, was sich nicht auf ein Studium bezieht. Als Beispiele nenne ich hier mal Achtsamkeit und Stressprävention, Entspannung, Kochen, Umgang mit Finanzen und da könnte ich noch mehr anbringen. 

Wie siehst du das?


Zitat 5

"Das Mitgefühl für Lebewesen in ungleicher Gestalt ist vielleicht die höchste Form von emotionaler Intelligenz." Simon Gabriel 

Was bedeutet das? 

Emotionale Intelligenz und die Förderung dieser, ein wichtiger Punkt in der Sozialen Arbeit.

Kurz gesagt bedeutet EI die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. 

Gefühle und Emotionen, ein wichtiger Punkt, der einem im Sozialen Bereich begegnet, egal ob freiwillig oder unfreiwillig. 

Aber nicht nur das steckt in diesem Zitat, sondern auch noch was anderes sehr wertvolles: 

Empathie (Mitgefühl).

Und diese beiden Dinge hängen eng zusammen, denn was ist Empathie? Genau! Die Bereitschaft und Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen. 

Vielfalt Soziale Arbeit


Zitat 6

„Was man einem Kind beibringt, kann es nicht mehr selbst entdecken. Aber nur das, was es selbst entdeckt, verbessert seine Fähigkeit, Probleme zu verstehen und zu Lösen.“ Jean Piaget 

Was bedeutet das?

Nehmen wir das doch mal auseinander. 

Das Zitat zeigt klar und deutlich den Wert, wenn Kinder etwas selbst entdecken. Aber wie läuft das aktuell in der Gesellschaft? Dürfen Kinder selbst entdecken? Fähigkeiten entwickeln Probleme selber zu verstehen und zu lösen? Oder wird ihnen eher etwas beigebracht?

Wie siehst du das?


Zitat 7

„Die fünf Zwillingspaare eines guten Arbeitsklimas: Wertschätzung und Ermutigung, Gemeinsinn und Eigensinn, Regeln und Freiheiten, Fehlersolidarität und Fehlerrückmeldung; Zielverfolgung und Zeit-haben-Dürfen.“ Dorothee Jacobs

Was bedeutet das?

Ein sehr langes Zitat, allerdings für mich so wertvoll und wahr, dass ich es mit aufnehmen musste, unbedingt!

Meines Erachtens darf da in der Sozialen Arbeit teilweise noch ein wenig dran gearbeitet werden. 

Was hast du da bisher für Erfahrungen?

Ich erlebe es bei vielen Fachkräften immer wieder, dass sie sich zu wenig wertgeschätzt fühlen, der Gemeinsinn im Team oder mit der Leitung teilweise noch etwas hakt, die Freiheiten oft eingeschränkt sind, Feedback oft Mangelware ist und Zeit-Haben-Dürfen... naja! 

Dabei sehe ich das genauso, wie Jacobs. Das macht eine gute Arbeitsatmosphäre aus. 

Oder?


Zitat 8

"Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind." Henry Ford

Was bedeutet das?

Wenn du in der Sozialen Arbeit tätig bist, muss ich dir wahrscheinlich nicht sagen, dass kein Tag und kein Dienst dem anderen gleicht oder?

An einem Tag brauchst du ganz viel Empathie und führst berührende und bewegende Gespräche.

An einem anderen Tag brauchst du vielleicht Lösungsstrategien für Konflikte.

Am nächsten Tag stehen auf einmal Bedürfnisse ganz oben auf der Liste der Prioritäten. 

Menschen in der Sozialen Arbeit brauchen viele Fähigkeiten und Kompetenzen, aber vor allem brauchen sie das Bewusstsein, dass sie mit Menschen arbeiten und alle ihre Taten und Worte Spuren hinterlassen.

Und auch das Thema Selbstfürsorge spielt hier für mich mit rein.


Zitat 9

"Ohne Begeisterung ist noch nie etwas Großes erreicht worden." Ralph Waldo Emerson

Was bedeutet das?

Wenn ich dich frage: "Wozu arbeitest du in der Sozialen Arbeit?", was kommt da in dir hoch?

Gefühle? Emotionen? Situationen? 

Was ist deine Intention für den Job, den du machst?

Ich habe schon oft gehört, dass die Begeisterung und die Motivation zu Beginn des Berufslebens sehr groß ist und im Laufe der Zeit nimmt das ab. 

Energie schwindet, Eigeninitiative lässt nach, das innere Feuer brennt nicht mehr. 

Woran liegt das? Und wie kann es wieder entfacht werden? Die innere Flamme, die intrinsische Motivation?

Ich glaube, es ist wichtig, dass die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit eine deutliche Veränderung brauchen, denn wie schade ist es eigentlich, dass Menschen voller Begeisterung starten und die Rahmenbedingungen dann die Flamme ersticken? 


Zitat 10

"Aus einer Krähe wird niemals eine Taube." Sprichwort

Was bedeutet das?

Für mich bedeutet das vor allem folgendes:

  • Individualität ist wichtig
  • Jeder Mensch ist anders
  • Jeder Mensch ist gut, so wie er ist
  • Der Fokus der Begleitung sollte auf der Individualität aufgebaut sein

Gelingt das in der Sozialen Arbeit? 

Njoaaaahhh.... mal so, mal so würde ich sagen 🙈 

Oft fehlt die Zeit, teilweise vielleicht auch die Kompetenz. Es ist auf jeden Fall sehr schwierig dieser Individualität im Berufsalltag gerecht werden zu können oder?

Der Aufwand der Dokumentation ist immer wieder die Antwort, die ich erhalte, wenn ich nach dem Grund frage, warum die individuelle Unterstützung oft so schwer umsetzbar ist und das kenne ich selber auch aus meiner Arbeit als Sozialarbeiterin.

Da ist Luft nach oben 🍀 


Fazit


Ich würde wahrscheinlich noch tausend andere tolle Zitate finden, allerdings habe ich mich erstmal auf 10 beschränkt. 

Hast du ein Lieblingszitat? Schreibe es doch gerne in die Kommentare, auch gerne deine Gedanken zu diesem Beitrag! Ich freue mich sehr drüber 😍 

Und abschließend möchte ich noch sagen:

Soziale Arbeit braucht Veränderung und wir sind ein Teil davon und können es anstoßen 🚀 

Dein LIeblingszitat


Jenny Neubacher
Jenny Neubacher

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Ich bin Jenny Neubacher und ich unterstütze Soziale Einrichtungen und Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. 
Für eine individuelle, qualitative und kompetente Betreuung und Begleitung.
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