Selbstfürsorge Vs Egoismus - Warum Selbstfürsorge wichtig ist

Selbstfürsorge Vs Egoismus - Warum Selbstfürsorge wichtig ist

von Jenny Neubacher
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Selbstfürsorge wird oft missverstanden. Dieser Artikel zeigt dir, warum es sich lohnt, die Unterschiede zwischen Selbstfürsorge und Egoismus zu kennen. Viel zu häufig hört man: „Das ist doch egoistisch!“ Aber was bedeutet es wirklich, gut für sich selbst zu sorgen, und warum ist es das Gegenteil von Egoismus? Lass uns das gemeinsam aufklären.

Selbstfürsorge vs. Egoismus – Ein klarer Unterschied

Wenn wir von Egoismus sprechen, denken wir oft an jemanden, der nur an sich selbst denkt, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer. Egoistische Menschen handeln in erster Linie aus dem eigenen Vorteil heraus, egal welche Konsequenzen das für ihre Mitmenschen hat. Selbstfürsorge hingegen bedeutet, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, um langfristig auch für andere da sein zu können.

Selbstfürsorge ist das bewusste Bemühen, die eigene physische, emotionale und mentale Gesundheit zu pflegen. Es ist keine Handlung gegen andere, sondern eine für dich selbst – damit du auch für andere da sein kannst. Denn wie oft haben wir schon erlebt, dass wir erschöpft und gestresst kaum noch die Kraft haben, uns um andere zu kümmern? Selbstfürsorge hilft, solche Momente zu vermeiden und gibt uns die Energie, wirklich für unser Umfeld da zu sein. Wahrscheinlich hast du mindestens ein Beispiel im Kopf, oder?

Warum Selbstfürsorge so wichtig ist

In der Sozialen Arbeit und in vielen anderen Berufen ist es fast schon "normal", sich selbst an die letzte Stelle zu setzen. Und auch Stress ist irgendwie Alltag. Der Gedanke ist oft: „Ich muss mich opfern, damit es den anderen gut geht.“ Aber die Wahrheit ist, dass niemand langfristig von einer ausgebrannten und gestressten Fachkraft profitiert. Und genau aus diesem Grund schreibe ich disen Artikel. Wenn du gut für dich selbst sorgst, bist du nicht nur glücklicher, sondern auch belastbarer und empathischer und auch psychisch stabiler – das hilft nicht nur dir, sondern auch all den Menschen, mit denen du arbeitest.

Ein einfaches Bild, das diesen Gedanken veranschaulicht, ist das der Sauerstoffmaske im Flugzeug: Du sollst immer zuerst deine eigene Maske aufsetzen, bevor du anderen hilfst. Warum? Weil du nur dann überhaupt in der Lage bist, effektiv zu helfen. Das Gleiche gilt für die Selbstfürsorge: Du musst deine eigenen Ressourcen auffüllen, bevor du sie für andere einsetzen kannst. Diese Praxis stärkt dein psychisches Wohlbefinden und hilft dir, deine eigenen Grenzen zu respektieren. Das Gleiche gilt für die Selbstfürsorge: Du musst deine eigenen Ressourcen auffüllen, bevor du sie für andere einsetzen kannst.

Wasser auffuellen

Praktische Tipps für Selbstfürsorge im Alltag

Hier ein paar Anregungen, wie du Selbstfürsorge ganz konkret in deinen Alltag einbauen kannst, ohne dabei das Gefühl zu haben, egoistisch zu handeln. Diese Tipps verbessern nicht nur dein Wohlbefinden, sondern auch deine sozialen Beziehungen:

  • Tägliche Pausen einplanen:
    Es klingt simpel, aber oft nehmen wir uns keine bewussten Pausen. Setze dir kleine Erinnerungspunkte, die dich an deine Auszeiten erinnern. Diese Pausen können kurz sein, reichen aber oft aus, um wieder neue Energie zu tanken.

  • Nein sagen lernen:
    Du musst nicht jede Bitte sofort erfüllen. Ein klares "Nein" ist manchmal die ehrlichste Form von Selbstfürsorge. Es hilft dir, deine Grenzen zu wahren und psychische Überforderung zu vermeiden. Achtsamkeit gegenüber deinen eigenen Bedürfnissen ist hier entscheidend. 

  • Etwas tun, das dir Freude bereitet:
    Egal, ob es ein Hobby ist, ein Spaziergang in der Natur oder eine halbe Stunde mit einem guten Buch – nimm dir bewusst Zeit für Dinge, die dir guttun. Das gibt dir Kraft und steigert dein Wohlbefinden.

  • Emotionale Hygiene betreiben:
    Reflektiere deine Gefühle. Frage dich: Was brauche ich gerade? Was kann ich für mich tun? Journaling oder Gespräche mit vertrauten Menschen helfen oft, innere Klarheit zu gewinnen.

  • Bewegung und Entspannung:
    Ob Yoga, Meditation, Spaziergänge oder Tanzen – bewege dich und sorge für Entspannung. Das hilft deinem Körper und deiner Seele gleichermaßen.

  • Gute Ernährung und ausreichend Schlaf:
    Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf. Dein Körper ist das Fundament deiner Gesundheit – wenn du dich gut ernährst und ausreichend schläfst, kannst du Belastungen besser standhalten und bleibst emotional stabil.

  • Realistische Ziele setzen:
    Setze dir erreichbare Ziele für den Alltag. Unrealistische Erwartungen an dich selbst führen oft zu Frustration und Stress. Wenn du deine Ziele erreichst, fühlst du dich motiviert und zufrieden. Plane kleinere Etappen und belohne dich für Erfolge.

  • Sich Unterstützung holen:
    Selbstfürsorge bedeutet auch, Hilfe anzunehmen, wenn es nötig ist. Das können Freunde, Familie oder auch professionelle Unterstützung sein. Niemand muss alles alleine schaffen, und es ist ein Zeichen von Stärke, um Unterstützung zu bitten.

  • Digitale Pausen einlegen:
    Unsere ständige Erreichbarkeit kann sehr belastend sein. Nimm dir regelmäßig Zeit, offline zu sein. Keine Nachrichten, keine Social Media – einfach mal durchatmen und den Moment genießen. Solche digitalen Detox-Zeiten können Wunder wirken. Und das schränkt deine soziale Kontaktfähigkeit nicht ein.

  • Dankbarkeit praktizieren:
    Nimm dir jeden Tag einen Moment Zeit, um bewusst dankbar zu sein. Schreibe beispielsweise jeden Abend drei Dinge auf, für die du an diesem Tag dankbar bist. Dankbarkeit hilft dir, den Fokus auf die positiven Aspekte deines Lebens zu legen und steigert dein Wohlbefinden.

Selbstfürsorge als Basis für wirkliche Empathie

Wenn wir Selbstfürsorge üben, können wir besser für andere da sein. Wir sind emotional stabiler, geduldiger und können wirklich zuhören. Unsere Beziehungen profitieren davon, weil wir authentischer auftreten und nicht aus einem Zustand der Erschöpfung heraus reagieren. Selbstfürsorge ist also kein Zeichen von Egoismus, sondern ein Ausdruck gesunden Respekts für sich selbst und andere.

Selbstfürsorge befähigt uns auch, auf einer tieferen Ebene empathisch zu sein. Wenn wir uns selbst gut kennen und pflegen, sind wir besser in der Lage, uns in die Lage anderer zu versetzen, ohne uns selbst zu verlieren. Wir können echte Unterstützung bieten, weil wir aus einem Zustand der Fülle und Balance heraus agieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir durch unser Vorbild auch anderen zeigen, wie wichtig Selbstfürsorge ist. Besonders in helfenden Berufen, wie der Sozialen Arbeit, setzen wir oft Standards – und indem wir uns um uns selbst kümmern, legitimieren wir auch für andere, dass sie sich Zeit für sich nehmen dürfen. Das fördert eine Kultur der Achtsamkeit und des gegenseitigen Respekts. Diese Kultur zeigt sich in kleinen alltäglichen Handlungen, die das Wohlbefinden aller verbessern.

Frau in Sonne

Selbstfürsorge in der Sozialen Arbeit – Ein Appell

Gerade im Sozialen Bereich wird viel gegeben, aber oft zu wenig auf sich selbst geachtet. Videos und Trainings zu diesem Thema könnten helfen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Selbstfürsorge zu erhöhen. Fachkräfte, die in der Sozialen Arbeit tätig sind, begegnen täglich herausfordernden Situationen und Menschen in schwierigen Lebenslagen. Das macht es umso wichtiger, dass sie auf ihre eigenen Ressourcen achten.

Selbstfürsorge ist hier kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig wirksam und gesund arbeiten zu können. Nur wer seine eigenen Bedürfnisse ernst nimmt, kann anderen wirklich helfen. Diese Selbstachtung führt zu einem gesunden Selbstbewusstsein und damit zu einer nachhaltigeren sozialen Wirkung. Es geht darum, den Kreislauf des Aufopferns zu durchbrechen und stattdessen in eine Haltung der Balance zu kommen – für sich selbst und für die Menschen, die begleitet werden.

Fazit: Selbstfürsorge ist ein Geschenk

Selbstfürsorge bedeutet, dir selbst ein Geschenk zu machen, um dann auch anderen geben zu können. Du wirst merken, dass du entspannter und gelassener durchs Leben gehst und dadurch auch positive Auswirkungen auf dein Umfeld hast. Es ist kein Egoismus, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten – es ist der erste Schritt zu einem gesunden, ausgeglichenen Leben.

Mach dir bewusst, dass Selbstfürsorge dir nicht nur hilft, sondern auch ein wertvolles Geschenk für alle ist, die dich umgeben. Es ist der Schlüssel zu nachhaltiger Empathie und zu einem erfüllten Berufs- und Privatleben.

Wie sorgst du im Alltag gut für dich? 

Teile deine Tipps gerne in den Kommentaren – lass uns voneinander lernen!

Jenny Neubacher
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